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Viel meinen und wenig wissen

 

Bekenntnisschule

im Fokus der Kreuzritter

 

Parteien bringen sich in Stellung

 

HFB-20-12-05

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Seit Tagen geistert das Thema „Pfingstlerschule“ durch die Presse. Sekundiert von Kreuzrittern, die mit ihren Ãœberheblichkeiten eines streng katholisch geprägten Cloppenburgs nicht sparen. Mit gut geschmierten Methoden. Die freikirchliche Gemeinde Cloppenburg wünscht die Errichtung einer eigenen Freien Christlichen Bekenntnisschule, die sie selbst finanzieren wird. Hierzu müssen baurechtliche Voraussetzungen erfüllt werden, über die die Cloppenburger Politik zu entscheiden hat. Ein erster Antrag der Gemeinde wurde im Jahr 2017 abgeschmettert. Eine öffentliche Diskussion war nicht gewollt. Schon gar nicht in der damaligen Ratssitzung. Offenbar mit den Stimmen der CDU (01), die sich neuerdings geschlossen für die Bekenntnisschule starkmacht.

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Mehr Offenheit, mehr Vielfalt! Ein Meinungsbild aus dem benachbarten Vechta und doch so weit entfernt. Bildungslandschaften können mehr Abwechslung vertragen. Richtig! In der Cloppenburger Politik aber gelten andere Maßstäbe. Man gibt sich zwar offen und betont die Vielfalt. Doch das Gegenteil ist der Fall auf dem verminten Gebiet der penetranten Intoleranz! Der „schwarze Peter“ wird anderen zugeschrieben. Verkehrte Welt oder „Echt Cloppenburg“? (02)

Bei der neuerlichen Diskussion über das Für und Wider zeigt sich die Cloppenburger Politik nicht von ihrer besten Seite. Ob Ablehnung oder Zustimmung: Hierbei geht es nicht um Wohltaten oder Wahrheiten: Es geht vielmehr um eine strategische Schlammschlacht, die in den tiefsten Niederungen ausgetragen wird. Angeheizt durch den triebhaften Hass auf Andersdenkende. Oft ohne Kenntnisse über das Funktionieren des demokratischen Rechtsstaats. Vom Verständnis über die „Diversität“ des allgemeinbildenden Schulsystems ganz zu schweigen. Und besonders dort, wo sich die überhebliche Meinung am wohlsten fühlt, muss Wissen über die elementarsten Werte einer demokratischen Gesellschaftsform weichen! Es ist Wahlkampf! 

Um es zu Anfang deutlich zu sagen: In der freikirchlichen Gemeinde wird nicht nur gebetet, sondern auch gehandelt. Demnach wurde ein Antrag gestellt, um letztendlich eine Freie Christliche Bekenntnisschule bauen zu können. Auch wenn die CDU nun Unterstützung zusichert, ist der Bau der Schule nicht gesichert. So bleibt die Antragsteller weiterhin der politische Spielball im Kampf um Macht und Ansehen ohne je ausreichende Planungssicherheit zu haben. Noch hat die mächtige Gruppe der Pfingstler ihr politisches Potenzial nicht ausgespielt. Das wäre genau dann der Fall, wenn sie ihre eigene politische Partei ins Leben ruft. Sie könnte also in der kommenden Wahlperiode mitmischen und die Cloppenburger Politik einflussreich mitbestimmen. Dann hätte die CDU schlechte Karten. Ihre Mehrheit wäre endgültig futsch. Um genau diese politische Niederlage zu vermeiden, ist strategische Anbiederung mit all ihren „prominenten“ Stimmen angesagt.

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(03)

Der CDU geht es um Macht und Einfluss, die sie nach Jahrzehnten Cloppenburger Monotonie nicht verlieren möchte. Hierzu braucht sie mächtig viele Stimmen. Mit ihrer lautstarken Anbiederung auf allen Kanälen verkündigt sie, die Wünsche der freikirchlichen Gemeinde erfüllen zu wollen. Das aber nur unter der Voraussetzung, dass ihr, der CDU, im Vorfeld der Kommunalwahl 2021 eine satte Mehrheit im Rat der Stadt Cloppenburg garantiert werde. Womöglich –so das verhohlene Ziel des Fürsprechs- soll eine verheerende Niederlage a la „Witali Bastian 2.0“ (04) in Cloppenburg vermieden werden. Mit allen Mitteln!

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Richtig: Wir leben in einem Rechtsstaat. Das verkündet Ratskollege Kühn in seiner Doppelfunktion als Ratsmitglied und Journalist der Oldenburgischen Volkszeitung. Warum stört ihn eigentlich “am meisten”, dass wir in einem Rechtsstaat leben? Soll hier etwa deutlich gemacht werden, dass der Rechtsstaat stört, wenn er mit den eigenen Ansichten der CDU-Fraktion nicht übereinstimmt? Also dann, wenn freikirchliche Christen ihre eigene Schule gründen wollen? Und nun soll gepeinigt durch Rechtstaatlichkeit die Zustimmung erfolgen? Welch´ ein Debakel für die Cloppenburg CDU-Fraktion, die so ein Sprachrohr hat! (05)

Das polit-strategische Spiel ist eröffnet! Die verklausulierte Bedingung für den Bau der Freien Christlichen Bekenntnisschule heißt also: Alle Freikirchler müssen die CDU wählen, sonst …! Und frei nach Goethes Erlkönig säuselt es aus den Hinterzimmern: „Und bist du nicht willig, so brauch´ ich Gewalt.“ Eine gut geschmierte Methode, mit der sich Cloppenburger Bürger und Funktionsträger „bei Bedarf“ konfrontiert sehen. Womöglich mit nachhaltigem Erfolg, der politischen Widerstand kalt stellt und so manches erklären könnte.

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Es wurde mit Nachteilen gedroht, falls Alfons Lücking (UWG) nicht klein beigeben sollte. Nur wer die politischen Fäden in der Hand hält, kann auf diese Weise drohen. Eine Methode, die an Aktualität vermutlich nichts eingebüßt hat. Liegt es nicht nahe, dass den Pfingstlern bereits klar gemacht wurde, ohne Unterstützung der CDU niemals eine Genehmigung zum Bau einer Schule zu bekommen? Denn diese wäre nur mit Hilfe der Mehrheitsfraktion möglich. Eine nicht auszuschließende Methode, die sich auf alle möglichen Sachgebiete ausdehnen lässt, um personelles Engagement gegen Interessen einer politischen Mehrheit kalt zu stellen. Der Phantasie sind laut Fachliteratur keine Grenzen gesetzt! (06)

Nun ist die freikirchliche Gemeinde in genau diesen Fokus gerückt. Als politischer Spielball der CDU. Sollte sie hierbei mitmachen, dann bliebe ihr nur noch das Beten ohne Garantie auf Erfolg. Sie ließe der erzwungenen Passivität den freien Lauf. Eine Befreiung aus dieser Konformitäts-Falle wäre sobald nicht möglich. „Rien ne va plus“! Falls die spitzfindige Ãœbernahme dann doch nicht klappen sollte, wäre die CDU aufgeschmissen. Nach Jahrzehnten an der Macht könnte sie nach der Kommunalwahl 2021 tief in denjenigen Abgrund schauen, in den sie auf Kurz oder Lang hinunterstürzen wird. Danach muss sie sich andere politische, vielleicht auch merkwürdige, Freunde suchen! Die Panik kann nicht offensichtlicher sein.

Nicht zufällig ist auch der CDU-Bürgermeisterkandidat Varnhorn ins Rampenlicht der Öffentlichkeit getreten. Er gibt sich aus als „souveräner Vermittler“ mit besonders „schlankem Fuß“ auf! (07) Was denn auch sonst! Das aber wirkt wenig überzeugend. Schließlich ist seiner Partei verpflichtet und wird nicht einfach auf dem Weg ins Rathaus ausscheren dürfen, der von der CDU-Programmdirektion vorbestimmt ist. Das Schauspiel nimmt seinen Lauf. Wie nicht anders zu erwarten, ist das Drehbuch abgesprochen.

Die Schauspieltruppe CDU hat ihren Bürgermeisterkandidaten. Bei der SPD, der zweitstärksten Fraktion im Rat, ist das nicht so. Das ist bitter! Noch immer sind die Sozialdemokraten auf der Suche. Hierbei ist jedes noch so lapidare Tagesthema willkommen, um mit medialem Pomp davon abzulenken, dass sie personell nichts vorzuweisen haben. Angeführt von einem Polit-Clown, der seinen letzten Auftritt am 21. September 2020 in Stadtratssitzung hatte. Mit dem Markenzeichen der roten Pappnase. Zur Verärgerung des Fraktionsvorsitzenden der CDU, der seinerzeit die „Würde des hohen Hauses“ in Gefahr sah! Einen Bericht der Lokalpresse über das ungebührliche Auftreten gab es bisher nicht.

Somit kann es keinen geben, der sich als Bürgermeisterkandidat leichtsinnig in die Hände der SPD begibt. Da ist zum einen das neue Markenzeichen der Clownerie. Das wäre austauschbar. Zum anderen haben sich die Sozialdemokraten ein neues Aushängeschild in Form einer „antifaschistischen Bewegung“ gegeben. Das mussten Cloppenburger Demonstranten, öffentlich gebrandmarkt als Sympathisanten der freikirchlichen Bewegung, auf dem Vorplatz der Roten Schule erfahren. Ob zu Recht oder nicht: Die SPD hatte sich mit  ihrer-Aktion derbe verzettelt. Einen SPD-Bürgermeisterkandidaten, der nun auch eine Cloppenburger AntiFa (08) bedienen müsste, wird und kann es nach dieser Gegendemonstration nicht mehr geben. Er wäre zum Scheitern verurteilt. So dumm kann keiner sein. Und wenn die Genossen noch an einen eigenen Kandidaten glauben würden, hätten sie eine Positionierung von diesem und nicht von jenem aus CDU eingefordert. (09) Entgegen dem stets verkündeten Erfolgs-Versprechen hat nun die bittere Realität Einzug gehalten in den klinisch toten Köpfen der Cloppenburger Sozialdemokraten.

Das Separationsbestreben schreitet voran. Zwischen Erfolg und Misserfolg Hin zur Ãœbergewichtigkeit des letzteren. Der ist nicht mehr zu stoppen. Die Hoffnung, „neues Leben eingehaucht“ zu bekommen ist dahin. Das ist die harte Konsequenz aus der Aktion der sozialdemokratischen AntiFA-Aktion. Der Zug ist abgefahren und es scheint so gut wie sicher, dass sich der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Höffmann, selbst als Bürgermeisterkandidat ins Spiel bringen muss! Doch der Wille fehlt. Es scheint sich ein Desaster wie vor vier Jahren anzubahnen. SPD-Kandidat Riesenbeck wollte nicht gegen Bürgermeister Wiese (CDU) gewinnen und verlor mit fast 48 Prozent der Stimmen. (10) Auch dieses Spiel hat geklappt.

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(11)

Besonders in den Pressemitteilungen der MT wird das Bild des SPD-Fraktionsvorsitzenden immer wieder, wie hier nach einem verschwubbelten Kommentar, verzerrt gezeichnet. Wiederholt wird ihm in Abwesenheit der „gute Geist“ zugeschrieben. Er, so die Suggestion, hätte den Weg der Zukunft verändern können. Wäre ihm nur die Anwesenheit gegönnt gewesen. In Quarantäne trotz negativen Tests. Ist das eine Kritik? Nein! Das ist ein Armutszeugnis der Lokalpresse. Was nämlich nicht gesagt wird, ist, dass jedes Mitglied im Verwaltungsausschuss einen Vertreter hat. Wo war der denn? Hätte der nicht auch an der Abstimmung teilnehmen können? Richtig aber ist, dass die Suggestionsorgie ein Fake war. Der SPD-Vertreter war anwesend. (12) Vielleicht sollte mal etwas anderes getestet und darüber ehrlich berichtet werden!

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(13)

Was die Cloppenburger SPD hier von sich gibt, muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Es geht um Ausgrenzung und nicht um Integration. Es geht um Intoleranz und nicht um Toleranz. Es geht um moralische Bewertungen und nicht um Recht. Die menschenverachtende Phobie gegenüber Andersdenkenden ist unüberhörbar. Nun bringen sich die Sozialdemokraten auch noch als Bildungsexperten mit fragwürdigem Hintergrund ins Spiel. Das sind diejenigen, die in dieser Wahlperiode das aktuelle Bildungssystem noch nie kritisch hinterfragt haben, so dass es die Leiter der Cloppenburger Schulen nun nicht hoch genug loben können. (14)

Bei alledem zeigen sich die Grünen erschrocken. Nicht über das, was sich die SPD geleistet hat, sondern über die Pfingstler, die eine Bekenntnisschule errichten möchten. Wenn aber Pfingstlerpläne die Grünen erschrecken, (15) so sollte vielmehr das neu-grüne Grundsatzprogramm und deren „postmoderne“ Weltanschauung die Pfingstler, aber auch die breite Öffentlichkeit, erschrecken. Solange die Grünen auf Bundesebene gemeinsam mit der Union um die Macht im Staat feixen, desto klarer wird, dass sie weder Friedenspartei noch Ökopartei sein wollen. Die Kritik gegen Genmanipulation war gestern! (16) Ãœber genmanipulierende Impfstoffe dagegen wird geschwiegen. Wie werden die Grünen in Cloppenburg damit fertig, dass genau diese Dinge die demnächst Bildungsstandards beeinflussen werden, wenn die Anbiederei bei der Union zum Erfolg führt und eine Schwarz-Grüne Bundesregierung ins Leben gerufen wird?

Es stimmt, dass Schulen einen „staatlichen Bildungsauftrag“ (17) zu erfüllen haben. Dennoch dürfen religiöse Schwerpunkte gesetzt werden. Das ist der Standard in Cloppenburg. Oder wurde in den vergangenen Jahrzehnten jemals die katholisch übergewichtige die Bekenntnisorientierung der Schulen infrage gestellt? Nein, mitnichten! Und das dahingehend, dass die Einwohner mit katholischen Glauben bei weitem keine Mehrheit mehr darstellen.

Diese Konstellation aber verstößt gegen kein Gesetzt. Das wird auch nicht ausgehebelt dadurch, dass sowohl die städtischen als auch privaten Bekenntnisschulen auf biblisch orientierten Grundlagen berufen, die als Originalzitate die Konzeptpapiere füllen. Diese Formulierungsgrundlagen aber als Begründung für eine Art Weltfremdheit ausschließlich der Freikirchler dahinzustellen und dem freichristlichen Schulkonzept gleichzeitig radikal bibeltreue Bildungsangebote (18) zu unterstellen, ist schon ein starkes Stück. Den Grünen täte ein wenig mehr Ehrlichkeit gut um den Unfrieden in Nah und Fern nicht noch weiter zu schüren.

Wie nicht anders zu erwarten, haben sich nun auch die Schulleiter der städtischen Schulen in Diskussion eingemischt. Und das mit politischem Kalkül und sicher nicht ohne Absprache mit Fraktionen im Cloppenburger Stadtrat. Wie die Sozialliberalen, Sozialdemokraten und Unabhängigen raten auch die Schulleiter von der Errichtung einer freien Bekenntnisschule ab. Sie sehen im Cloppenburger Bildungssektor die Diversität, die Vielfalt, in Gefahr. Merkwürdig, wo doch besonders Cloppenburg seit Jahrzehnten von katholischen Bekenntnisschulen geprägt ist. Aktuell vertreten nur noch 30 Prozent der Schüler*innen diese Glaubensrichtung. Tendenz fallend!

Somit wäre genau das für den Cloppenburger Schulträger ein Grund, weitere Schulen mit vielfältigen Schwerpunkten anzubieten. Nein, das möchte man nicht mit dem widersprüchlichen Hinweis auf die Diversität. Hat sich der Algorithmus dieses Denkansatzes vielleicht aufgehängt? Vielleicht steht die Lehrerschaft gerade aus diesem Grund nicht geschlossen hinter den Schulleitern. Sie wird sich letztendlich überrumpelt fühlen müssen, bei so viel „Public Relations“. Schon allein deshalb erscheint ein solches Schreiben äußerst fragwürdig.

Die Werte, die man sich in dem vorliegenden Schreiben der Schulleiter als städtische Bildungseinrichtung vollmundig zubilligt, z.B. die Vermittlung von ethischen, religiösen und kulturellen Werten, sind doch die antizipierten Defizite, die der beantragten Bekenntnisschule unterstellt werden. Woher nehmen diese Schulleiter ihr Wissen? Ob sich sie sich nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt haben? Das aber muss das Dienstrecht klären. Kann es sein, dass nicht alle Schulleiter, die dieses Schreiben mit unterstützen, deshalb namentlich nicht genannt werden wollen, weil all diese Behauptungen zum Thema Diversität so brisant ausfallen? Warum gehen die angeblich ausgewiesenen Unterstützer dieses Schreibens, das sollen nun mal alle Schulleiter in Cloppenburg sein, auf Tauchstation?

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(19)

Dass die Schülerzahlen stimmen müssen und die Schulen daran gemessen werden, dürfte mittlerweile klar sein. Aber was wollen die Schulleiter, die sich namentlich nicht trauen, in dem Artikel genannt zu werden? Im Kern ist die Botschaft die Negation dessen, was in dem Scheiben verkündet wird. Die Kinder, die zukünftig voranders beschult werden, sind doch nicht erst seit gestern auf einer städtischen Schule. Hat es denn nicht geklappt mit dem pädagogischen Ansatz der Diversität? Wenn ja: Woran und an wem genau liegt das? Schöne Worte über Idealzustände ersetzen keine Realität, mit denen es die städtischen Konfessionsschulen zu tun haben. Gibt es z.B. aufgrund des Betreuungsbedarf nicht genug Baustellen im Niedersächsischen Bildungssystem? (20) Besonders wenn Pädagogik als mühevolle, aber auch als erfolgreiche Arbeit verkauft wird, sollte sich doch mittlerweile Erfolg  eingestellt haben. Vor allem in Hinsicht der hochgepriesenen Diversität. Die aktuell implizierte Unzufriedenheit aber ist kein Hinweis auf einen Integrationserfolg. Gegenseitiger Respekt ist ebenso wenig zu erkennen wie auch die respektvolle Toleranz. Was will uns der Sprecher der Lehrerschaft eigentlich erzählen? Was genau ist seine persönliche Botschaft?

Den federführenden Direktions-Akteuren geht es in ihrem Schreiben in erster Linie nicht darum, eine mögliche Erweiterung der Schullandschaft zu verhindern. Es geht um Wahlkampf, um sich als festeingeplante Kandidaten für die Kommunalwahl 2021 in Stellung zu bringen. Das aufgewühlte, weichgespülte und schwulstige Eigenlobdieses Schreibens lässt das Gegenteil von Diversität, pure Abschottung, vermuten. Welcher Partei wollen die Initiatoren mit ihren explizit genannten Funktionsämtern eigentlich gefallen? Die aufmerksamen Leser jedenfalls werden gemerkt haben, dass es nicht mehr um Schule an sich geht. In den Mittelpunkt rückt das werbewirksame Auftreten zukünftiger Stadtratskandidaten. So soll es sein! Das ist die eigentliche Botschaft. Und das auf dem Rücken einer dienstverbindlich guten Pädagogik.

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Sie sind selten, die Stimmen aus dem Rat, die Respekt einfordern. Man muss nicht mit den Pfingstlern übereinstimmen. Aber Politik sollte stets „kritische Distanz“ demonstrieren, die vielen lautstarken Politikern und Pädagogen in Cloppenburg fremd ist. Die Vorbildfunktion ist verwirkt. Ein Armutszeugnis!

(21)

Was den Streit um die Christliche Bekenntnisschule angeht, so scheinen die Uhren seit vielen Jahrhunderten stillzustehen! Daher dürfte die Diskussion über das Führ und Wider einer Pfingstlerschule in Cloppenburg in den nächsten Tagen weiter an Schärfe zunehmen. Die Kreuzritter des katholisch geprägten Cloppenburgs werden nicht aufhören, ihre Appelle gegen die evangelikalen Neutestamentler immer und immer wieder durch ihre alttestamentliche Gebetsmühle zu jagen. Vieles, was bereits vor drei Jahren gesagt wurde, wiederholt sich mit gleichem Wortlaut. In allen bereits zerkauten Fassetten.

Im Schatten ihrer Inkarnationsbestrebungen wissen die Moralapostel, Bergprediger und Hobbypädagogen auf kommunalpolitischer Ebene nur zu genau, wie die Werbetrommeln vor allem für sich als mögliche Kandidaten der kommenden Wahlperiode 2021 zu bedienen sind. Mit großem Tamtam wird versucht, den alttestamentlichen Blumentopf in altruistischer Manier vor dem alternativlosen Absturz zu bewahren. Unbeirrt nach der Kampfparole: „Den Knüppel aus dem Sack“ oder „Auge um Auge, Zahn um Zahn“! (22)

Im Dezember 2020, weit vor der Kommunalwahl 2021, wird ein politisches Thema breitgetreten, welches so gar nicht zur vorweihnachtlichen Zeit passen will. Wer auch immer als Sieger aus diesem unsäglichen Streit hervorgeht: Das große Fest der Liebe wird es dann in Cloppenburg wohl nicht geben.

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Quellen:

(01)  MT, Politiker finden keinen Raum für Pfingstlerschule, 16.08. 2017.

(02)  OV, Mehr Offenheit, Meine Meinung, Lars Chowanietz, 19.08.2017.

(03)  MT, CDU betont Führungsanspruch in der Region, 05.12.2020.

(04)   https://www.nwzonline.de/cloppenburg/politik/ermke-neuer-buergermeister-fuer-molbergen-witali-bastian-im-amt-vereidigt_a_50,6,1387587731.html

(05)  NWZ, Pfingstlerschule erhitzt Gemüter /Auszug, 24.11.2020.

(06)  MT, Der Mann, der keine Kippen mochte, Porträt: Alfons Lücking/ Auszug, 07.08.2020.

(07) NWZ, Grüne: Varnhorn macht „schlanken Fuß“, 26.11.2020.

(08)  https://de.wikipedia.org/wiki/Antifa

(09) MT,SPD:“Varnhorn muss Farbe bekennen“, Genossen fordern Positionierung des CDU-Kandidaten in Debatte um Pfingstlerschule, Nov.2020.

(10) https://www.nwzonline.de/cloppenburg/wiese-kommt-mit-blauem-auge-davon_a_14,7,3434543520.html

(11) MT, Schule gewinnt knapp, 2.12.2020.

(12) MT, Fehler im Bericht, SPD war vollzählig im Ausschuss, 3.12.2020.

(13) MT, Pfingstler starten neuen Anlauf/ Auszug, 14.11.2020.

(14) MT, Rektoren gegen Bekenntnisschule, Pädagogen richten Appell an Entscheidungsträger in der Politik /Auszug, 28.11.2020.

(15) MT, Pfingstlerpläne erschrecken die Grünen, 15.1.2020.

(16)  https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/gruenen-impulspapier-gentechnik-dafuer-oder-dagegen-a-1203091.html

(17)  vgl. (15).

(18)  vgl. (15).

(19)  vgl. (14)/ Auszug

(20)  MT, Armutszeugnis, Thema: Kultusminister verschlafen Bedarf, Kommentar Höffmann, 10.09.2019.

(21) MT, Sozialliberale: Weitere Schule ist nicht notwendig, 23.11.2020.

(22) vgl. (21).

(23)  Exodus 21,23–25.

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