Wem würde am Ende die Rechnung präsentiert?
Auf dem Boden der Tatsachen zurückgekehrt müsste doch klar werden, dass für die Neugestaltung der Stadtmitte eine Menge Geld in die Hand zu nehmen ist. Noch ist unter Verschluss, ob die LZO das Gebäude in der Stadtmitte verkaufen oder vermieten möchte. Zu verschenken gibt es aber nichts. Auch die Gebäudeflächen nicht, wenn dort Einzelhandel einziehen sollte.
Wer aber wird an den möglichen Umbaukosten mit beteiligt? Antwort: Der Steuerzahler in Form der Wirtschaftsförderung! Wer wird an den Umzug der LZO beteiligt? Antwort: Auch der Steuerzahler in Form der Wirtschaftsförderung. Wer zahlt zudem für die Umgestaltung der Stadtmitte? Antwort: Schon wieder der Steuerzahler. Zuletzt in Form der Wirtschaftsförderung, die sich aus Finanzmitteln des Landes Niedersachsen und Haushaltsmitteln der Stadt Cloppenburg zusammensetzen bis im Jahr 2020 die Schuldenbremse diese Form der Finanzierungen zum Stoppen bringt!
Und wer zahlt am Ende für den Ausbau der Mühlenstraße? Antwort: Keiner, auch die Grundstückseigentümer nicht, denn die Mühlenstraße wird nun zweitrangig sein, da es einen „neuen Marktplatz“ gibt. Das ist die bittere Wahrheit.
Damit diese nicht allzu offensichtlich in Erscheinung tritt, würden im Falle eines Falles die auffälligsten Symptome kuriert. Das sind z.B. Maßnahmen zur Ausgestaltung von Baulücken, Ebnen der durch Frost zerstörten Pflasterung oder der Einbau noch effektiverer Leuchtmittel in die Laternen an der Mühlenstraße usw.. Dem Ideenreichtum sind keine Grenzen gesetzt und die Politik wird jede Einzelmaßnahme mit ihrem Hurra begleiten. Und wenn die öffentlichen Gelder nicht reichen, muss entweder über die Erhöhung von öffentlichen Gebühren oder über die der Gundsteuern A und B nachgedacht werden. Das sind unschöne Aussichten für das Portemonnaie der Bürger und Unternehmer!
Nichts ist klar, außer das Hurra
Und obwohl das Hurra der Politik bereits jetzt unüberhörbar aus fast allen Fraktionen im Rat der Stadt Cloppenburg ertönt, ist nicht einmal ansatzweise über das Für und Wider, die Umstände und die Synergieeffekte gesprochen worden. Zumindest nicht öffentlich. Das gilt ebenso für die Finanzierungskonzepte, die bereits auf dem Tisch liegen müssten, aber noch nicht bekannt gemacht wurden.
Zunächst wäre eine allumfassende Aufklärung über den Entwicklungsstand der Umzugsplanungen angesagt. Die allerdings sollte konsequent eingefordert werden. Auf eine solche Idee kommen die Hurra-Sympathisanten und die angeblichen Wirtschaftsexperten aus der Politik aber erst gar nicht. Somit wäre auch kein nachhaltiges Meinungsbild möglich. Dennoch ist das Hurra unüberhörbar.
Kritik ertönte nur oberflächlich und lapidar hieß es: Es werde kritisiert, dass der Bürgermeister die neuen Pläne der Presse und auf der Internetplattform Facebook mitgeteilt habe. Damit war das Thema Kritik schon erledigt. Widersprüche wurden erst gar nicht erkannt. Alles andere fand reflexartige Zustimmung.
Und alle singen vom selben Blatt: Hurra! Hurra! Hurra!
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Quellen:
(1) NWZ vom 23.01.2017
(2) NWZ von Dezember 2016
(3) MT vom 27.01.2017
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