Doch der vorliegende Kommentar blendet das Problem der unkritischen Politik völlig aus. Schließlich hat eine Vielzahl von Wählerinnen und Wählern auf ein profiliertes Handeln gesetzt. Nun müssen sie enttäuscht feststellen, dass sich im Rathaus ein filziges und damit profilloses Eigenleben entwickelt hat. Der Pressevertreter tritt als Ankläger auf, spekuliert einseitig, traut es sich aber nicht zu, die eine oder andere Fraktion in seine Spekulationen mit einzubeziehen. Allmählich müssen sich die Leserinnen und Leser solcher Kommentare fragen, wer das Sagen in den Redaktionen hat. Wem gehören die Cloppenburger Lokalredaktionen eigentlich?
Und wenn die politischen Freunde eine Anklage nicht „übers Herz bringen“, dann übernimmt es die Presse. Mit fragwürdigen Spekulationen in Form eines politischen Kommentars. In wessen Auftrag eigentlich? Im Rathaus dagegen sind die politischen Aufklärer auf Kuscheltournee. Vorbei die Zeiten, in denen Akten eingesehen werden. Vorbei die Zeiten, in denen der Bauamtsleiter ins Klärwerk geschickt wird. Zur Beobachtung und Kontrolle aller Waschgänge. Zur Reinwaschung des Bürgermeisters. Vorbei die Zeiten, einer (konstruktiv?) kritischen Opposition!
Doch der Kommentar zeigt es allzu deutlich. Die camsche Keule, die –wie zumeist auch in regulären Berichterstattungen- in Richtung Verwaltung geschwungen wird, findet diesmal kein geeignetes Ziel. Doch es gibt eins! Somit bleibt den politischen Freunden Schmerzliches erspart. Beulen haben sie bereits genug.
Kritischer Journalismus funktioniert anders. Aber irgendwo müssen die aufgestauten Emotionen schließlich hin. So bleibt es beim substanzlosen Hohlphrasengeplänkel. Mutmaßungen gespickt mit indirekten Reden. Schon während der Berichterstattung. Mit einer Riesenportion Zweifel am Wahrheitsgehalt vieler Aussagen, die aus der Verwaltung des Cloppenburger Rathauses kommen! Ein Hohlphrasengeplänkel, welches eines Kommentars nicht würdig ist. Ein Kommentar, „ein einzigartiges Desaster“ in journalistischer Manier, ein Schwarzes Loch! Zu wünschen bleibt den interessierten Leserinnen und Lesern, dass sie da nicht hineinfallen. Allen schwimmbegeisterten Bürgerinnen und Bürgern sei es gegönnt, dass das Schwimmbad schnellstmöglich wieder geöffnet wird.
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